Bereits die kurze Vorstellungsrunde machte deutlich, dass sowohl die Erfahrungen als auch die Erwartungen der Seminarteilnehmer breit gestreut waren. Als "Best Practice" zeigte aber auch Anja Haverkock, Prozessmanagerin von "über Zaun und Grenze", ein breites Spektrum an Prasixideen auf. Sie berichtete darüber, wie es zu der Idee dieses Netzwerkes kam welche Ziele bisher angestrebt wurden und zukünftig umgesetzt werden sollen. Mithilfe einer Grafik erläuterte sie das entstandene Netzwerk. Ihr Fazit: "Ohne Netzwerke ist die Arbeit aufwändiger und die Wirkkung geringern."
An diesem Thema knüpfte Ruth Burchard von der Seniorenakademie Bayern an. Sie forderte zu einer praktischen Übung auf: "Alle reden von Netzwerken. Wo sind sie zu finden? Bitte erstellen sie ihr eigenes Netzwerk." In ihrem anschließenden Impulsreferat ging es darum welche Netzwerke sinnvoll sind, wo man sie findet, aufbaut, "mitweben" kann und ein Teil davon wird.
Das Nachmittagsprogramm begann mit einer interkulturellen Übung im katholischen Pfarrgarten. Hier wurde sichtbar, welche Personen in der Mitte der Gesellschaft und welche außen stehen und wenig Chance auf Teilhabe haben. Mit der Fage, wie und womit ehrenamtliche Helfer diese benachteiligten Menschen vom Rand mehr in die Mitte begleiten können, egal ob alt, krank, alleinstehend, behindert oder fremd, leitete Dorothea Hübner, Leiterin des Freiwilligenzentrums zum nächsten Programmpunkt über.
Sie referierte zum Thema "Interkulturelle Kompetenz - Basics für Ehrenamtliche in der Flüchtlingshilfe". Nach einem kurzen Einblick in die Engagementlandschaft ging es darum wie jeder einzelne mit anderen Kulturen umgeht. "Für effektives Helfen sind klare und gute Strukturen absolut notwendig, um Reibungspunkte, Doppelstrukturen und Unzufriedenheit zu vermeinden", so Hübner. Sie warnte die Helfer vor Grenzüberschreitung in persönlicher und fachlicher Hinsicht. "Helfer sind weder Therapeuten noch Rechtsberater. Muten sie sich nicht zu viel zu. Schalten sie als Helfer sowhohl in der Flüchtlings- als auch in der Nachbarschaftshilfe rechtzeitig Fachleute ein." Praktische Tipps und Ideen für das weitere Wirken erhielten die Teilnehmer in einem Handout.
Im letzten Seminarteil gab Ruth Burchard noch einmal praktische Hilfen und zehn wichtige Tipps für den achtsamen Umgang mit sich selbst. "Helfer können dann Gutes bewirken, wenn sie auch gut für sich sorgen." Hier ging es um Stressoren, Stressreaktionen und persönliche Stressverstärker.
Der Seminartag endete mit der Aufforderung, Glücksmomente bewusst wahrzunehmen und sie zu sammeln.Helfern soll es gut gehen. Das Helfen soll noch lange Freude und Erfüllung bringen.