Praxisworkshop: „War sehr supi alles!“
FSSJ-Schüler lernten in der Caritas-Fachakademie Erzieherberuf kennen
Sabine und Florian waren beim Abschluss des Praxisworkshops vermutlich nicht allein mit ihrem Wunsch, später einmal den Erzieherberuf in die nähere Wahl zu ziehen. Doch das Feedback dieser Beiden war besonders spontan und begeistert - sie fanden es einfach toll, sich einen Tag lang in verschiedenen Aufgabenfeldern ausprobieren zu können. Während Sabine zu einem Einsatz im Kindergarten tendiert, will Florian die Arbeit mit Jugendlichen anstreben, weil er sich da „näher dran“ fühlt.
Den Studierenden der Caritas-Fachakademie für Sozialpädagogik war es gelungen, die Veranstaltung so praxisnah wie möglich zu gestalten. Sie boten den Jugendlichen, die zurzeit ein Freiwilliges Soziales Schuljahr absolvieren, ein Experimentierfeld mit realistischem Einblick in das Berufsfeld Erzieher. „Mehr als 50 der insgesamt über 400 FSSJ-Teilnehmer hatten sich für diesen Praxisworkshop gemeldet“, berichtete Rochus Münzel, der als Leiter des Freiwilligenzentrums CariThek die Teilnahme organisierte. „Wenn man bedenkt, dass diese Jugendlichen teils weite Wege in Kauf nahmen und einen kostbaren Samstag opferten, zeigt das den hohen Stellenwert.“ Freilich musste die Zahl dann doch auf 40 begrenzt werden, um eine qualifizierte Betreuung zu gewährleisten. Dass dies auch geklappt hat, stand beim Abschluss deutlich lesbar auf der Tafel: „War sehr supi alles – werde möglichst viel davon umsetzen!“ Die meisten sind nämlich bereits in der Jugendarbeit tätig und können nämlich die neu erworbenen Kenntnisse gleich anwenden.
Vier Workshops wurden angeboten. Bei „Chill Out Now“ wären manche am liebsten gleich auf der Matte liegen geblieben, so erholsam wurden die neuen Entspannungsmethoden auf einer Traumreise bei Musik und Kerzenschein vermittelt. Richtig fetzig und schweißtreibend ging es dagegen im Sportraum zu, wo die Teilnehmer mit Ballspielen und Pferderennen Spiele für Groß und Klein einübten und wichtige Regeln für die Bewegungserziehung kennen lernten. Die Studierenden achteten sorgsam darauf, dass der Spaßfaktor hinter dem Wunsch zu gewinnen nicht zu kurz kam. Bei „Art-Effect“ wurden künstlerisch mehr oder weniger Begabte angeleitet, Werk- und Kunstaktionen für jedes Alter interessant und abwechslungsreich zu gestalten. Bei der Herstellung phantasievoll verzierter Schatzkisten und frecher Urwaldbewohner aus Erdnüssen lernten die Schüler ganz nebenbei, wie auch Kleinkinder Werkzeug und Materialien ohne Sicherheitsrisiko benutzen können. Richtig spannend gestaltete sich der Arbeitskreis „Bücher in Dolby Surround“. Hier probierten die Schülerinnen und Schüler mit viel Enthusiasmus, den Text eines Kinderbuchs möglichst wirkungsvoll auf Band zu sprechen und mit Hintergrundgeräuschen interessant zu untermalen.
„Die Zeit war viel zu kurz, ich freue mich schon aufs nächste Mal“, formulierte es Adrian bei der Schlussrunde am Spätnachmittag. „Das Konzept von Katha, Benny und ihren Kommiliton/innen ist aufgegangen, in allen Gruppen herrschte eine ideale Übungsatmosphäre“, meinten die Lehrkräfte Jutta Hamprecht-Göppner und Karlheinz Hümmer anerkennend. Auch ihnen gefiel dieser Samstag gut, konnten sie doch beobachten, welche Kompetenzen ihre Studierenden in vier Jahren Studium erworben haben. Sage noch einer, bei der Ausbildung käme die Praxis zu kurz…